Die architektinnen initiative nw hält seit zehn Jahren in der Architektenkammer NRW die Fahne der Chancengleichheit hoch. Umso mehr freuen wir uns, dass auf der Bundeskammerversammlung nun die Einrichtung von Ausschüssen zur „Chancengleichheit in der Baukultur und im Bauwesen“ auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene gefordert wurde.
Anfang des Jahres schrieben Architektinnen beim Forum „Yes, we plan!“ Wunschzettel an die Bundesarchitektenkammer, die jetzt Gehör fanden. Sie wurden am 13. September 2018 im Rahmen der Bundeskammerversammlung an die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK) Barbara Ettinger-Brinkmann überreicht.
Damit aus Wünschen, Forderungen und aus Forderungen Ergebnisse werden, muss das Thema Chancengleichheit langfristig in der Berufspolitik verankert werden. Die Delegierten der Länderkammern beschlossen während der Bundeskammerversammlung eine Projektgruppe einzurichten, die die Einrichtung von entsprechenden Ausschüssen in der Bundesarchitektenkammer, den Länderkammern und auf EU-Ebene vorbereiten soll.
Die Ausschüsse sollen sich vor allem drei konkreten Aufgaben widmen. Erstens soll die Sichtbarkeit von Planerinnen und Ingenieurinnen erhöht werden. Konkret geht dies durch die quotierte Besetzung von Podien und Jurys, wie es die ai nw bereits vor fünf Jahren in der AKNW beantragt hat.
Zweitens sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen für Frauen verbessert werden. Die Kammern sind aufgerufen, die berufliche Situation von Architektinnen zu erfassen und auszuwerten, um dann entsprechende Maßnahmen zu entwickeln.
Last, but not least soll eine neue Arbeitskultur gefördert werden. Konkrete Schritte sind die Information über sowie die Förderung von neuen Bürostrukturen. Die AKNW informiert auf Antrag der ai nw bereits seit 2012 mit dem „Leitfaden Arbeitszeitmodelle“. Wie der aktuelle Diskussionsstand zum Thema „neue Arbeitszeitmodelle“ ist, haben wir hier für Euch zusammengestellt.
Wir sind gespannt, was die Projektgruppe erarbeiten wird und begrüßen diese Arbeit ausdrücklich. Eine stärkere Chancengleichheit wirkt sich positiv auf die Baukultur, die Situation aller Architekturschaffenden und nicht zuletzt auf den angespannten Arbeitsmarkt aus.
Die Dokumentation des Planerinnen-Symposiums „Yes, we plan!“, dass im Februar 2018 in Frankfurt stattfand, lest ihr hier.