Spannende Zeiten für die Rechte von Frauen: 100 Jahre Frauenwahlrecht, 50 Jahre Emanzipation, 1 Jahr #Metoo, Angela Merkel kritisiert zu Recht den geschäftsführenden Bundesvorstand der Jungen Union als „schön männlich“, der Spiegel bringt ein Sonderheft zu #frauenland, gleich mehrere Frauen erhalten Nobelpreise in naturwissenschaftlichen Fächern.
In der Bundesarchitektenkammer wird gefordert, die Chancengleichheit zu verankern und ganz aktuell wurde unsere Vorsitzende Katja Domschky von der Architektenkammer NW in den neu gegründeten europäischen Arbeitskreis Women in Architecture entsendet. Gleichzeit gründet die AKNW selbst auch einen Arbeitskreis zum Thema.
Es tut sich was – und das ist super!
ABER: Noch immer heißen mehr Männer in den Vorständen der 160 deutschen Börsenunternehmen Thomas, als es Frauen dort gibt. In der Politik sieht es nicht besser aus: Seit Gründung der Bundesrepublik gab es mehr Staatssekretäre, die Hans hießen, als es Frauen auf diesem Posten gab. Aktuell liegt der Frauenanteil in Führungspositionen in allen Ministerien bei durchschnittlich 26 Prozent. Und noch immer sind zwar über 50 Prozent der Absolvent*innen in den planenden Berufen weiblich aber nur ca. 30 Prozent in der Kammer – also auch bauvorlageberechtigt.
Wir haben momentan die Aufmerksamkeit – aber auch nach wie vor ein strukturelles Problem. Aktuell erleben wir in unserem Netzwerk und unserer Branche:
- Noch immer stellt die Schwangerschaft einer Mitarbeiterin Chef*innen vor große organisatorische und finanzielle Probleme.
- Noch immer wird eine Frau, die nach der Elternzeit wieder einsteigen will, von den Chefs abgekanzelt.
- Noch immer ist Teilzeitarbeit der Karriere-Killer, ganz zu schweigen von den finanziellen Folgen im Alter.
- Noch immer heißt es, Bauherrenkontakt und Führungspositionen können nur in Vollzeit geleistet werden.
- Noch immer werden Architektinnen am Telefon für die Sekretärin gehalten.
- …
Die Liste ließe sich noch ewig so weiterführen.
Es muss also noch viel passieren! Wir setzen uns für die Belange von Planerinnen und Ingenieurinnen ein – in der Kammer, in unserem Netzwerk, mit unseren Veranstaltungen und für unsere Mitfrauen.
Werdet aktiv: Das ist Eure Chance, die aktuell gute Ausganglage für echten Wandel zu nutzen. Kommt zu unseren regionale-Treffen und unseren Veranstaltungen, überlegt Euch eigene Themen und Projekte, werbt neue Mitfrauen, gestaltet eine bessere Arbeitswelt für Euch.
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