Letzten Samstag fand die konstituierende Vertreterversammlung der AKNW in Münster statt – wir haben bereits von dem erfreulichen Teil berichtet. Bei aller Freude gibt es aber auch einen Wermutstropfen.
Seit 50 Jahren war es üblich, nach der Wahl zum Kammerparlament in sogenannten Elefantenrunden die Besetzung der Ausschüsse verbands- und listenübergreifend zu besprechen. Bei den konstituierenden Sitzungen wurden dann die vorgeschlagenen Personen in der Regel von allen gewählt. Die Verteilung erfolgte entsprechend der Stimmenanteile bei der Wahl und gewährleistete so, dass sich das Wählervotum aus der Kammerwahl auch in der Besetzung der Gremien widerspiegelt.
Zum 50. Geburtstag der AKNW ist alles anders! Und damit das demokratische Ergebnis der Kammerwahl nicht komplett umgesetzt. Trotz einvernehmlicher Absprachen wurden zwei Personen aus zwei Verbänden (BDA und ai nw) nicht gewählt – und das ohne Gegenkandidaten.
Natürlich ist das Parlament als unabhängiges Organ in seiner Wahl frei. Doch es bleiben Fragen offen: Aus welchem Grund wurden die Kandidatin und der Kandidat abgelehnt? Warum hat der Präsident keine weiteren Wortmeldungen zugelassen und keine Klärung in der Vertreterversammlung erwirkt?
Wie geht es jetzt weiter? Die bisherigen Vertreter bleiben so lange im Amt, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gewählt ist. Die nächste Chance biete sich bei der Vertreterversammlung im Herbst.
Das Schlusswort des wiedergewählten Präsidenten Ernst Uhing zur konstituierenden Sitzung: „Ich finde schon, dass das ein starkes Stück Demokratie war.“
Wir finden, das war nur ein starkes Stück. Mehr nicht. Wir sind enttäuscht.
Und werden Euch über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Bild: Yvette W auf Pixabay