Gender Pay Gap in der Architektur ist real

Die Bundesarchitektenkammer hat im Rahmen Ihrer Strukturbefragung 2020 eine Sonderauswertung zu geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschieden vorgenommen. Die Ergebnisse sind gelinde gesagt erschreckend. In allen Positionen und Tätigkeitsfeldern verdienen Planerinnen bei gleicher Leistung weniger!

Hier geht es zur Auswertung der Bundesarchitektenkammer. 

Bereits im Oktober 2019 haben wir in der Vertreterversammlung einen Antrag gestellt, Instrumente zu entwickeln, um der ungleichen Vergütung von Frauen und Männern entgegenzuwirken. Wir hoffen, dass das Thema durch die aktuelle Auswertung der Strukturbefragung an Wichtigkeit gewonnen hat und nun über mögliche Handlungsempfehlungen diskutiert wird.

Argumente, die auf den gesamtgesellschaftlichen Ursprung des Problems und den eingeschränkten Handlungsspielraum auf Bundeslandebene verweisen, greifen zu kurz. Wie es anders gehen kann, beweist das Royal Institute of British Architects (RIBA). Es hat eine Kampagne zur Selbstverpflichtung der Architekturbüros für gleiche Bezahlung gestartet und gibt dezidierte Handlungsempfehlungen, wie das Problem im eigenen Büro angegangen werden kann. 

Hier geht es zur RIBA-Kampagne. 

Lassen Sie uns unsere kreative Branche zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorbild machen, indem wir dem Gender Pay Gap aktiv entgegentreten. Das ist nicht nur aus Gründen der Chancengleichheit geboten. Durch die benachteiligende Arbeitskultur entsteht ein Verlust von exzellenten Architektinnen, ihrer Arbeitsleistung und ihrem kreativen Potenzial. Dies können wir uns weder mit Blick auf den Fachkräftemangel noch auf die Baukultur leisten.  

Die gesamte Studie gibt es hier.