SOLANGE ist ein internationales partizipatives Kunstprojekt der österreichischen Künstlerin Katharina Cibulka. Mit ihrem Team stickt sie Sätze, die gender-basierte Missstände thematisieren, auf Gerüstnetze an Baustellen. Gemeinsam realisieren wir in NRW ihr 33. SOLANGE-Netz.
Am 25. Juni um 14:00 Uhr wurde „unser“ SOLANGE Netz enthüllt. Es war ein toller und vor allem gemeinschaftlicher Moment. Unser Dank gilt Katharina Cibulka und ihrem Team, den Gerüstbauern, dem Evangelischen Kirchenkreis der Johanneskirche, dem Justizministerium, die uns für den Livestream und Fotos in ihr Gebäude ließen sowie den Menschen, die vor Ort diesen Moment mit uns erlebt haben.
Das SOLANGE-Team kreierte in Zusammenarbeit mit uns einen Satz, der sprachliche Elemente aus der Architektur und Stadtplanung enthält, vielschichtige Interpretationen zulässt und dem spezifischen Installationsort – der Evangelischen Johanneskirche – gerecht wird.
Wir wollen eine andere Welt. Eine Welt, in der wir Perspektiven zeichnen, die Lebensträume ermöglichen; die Lebensräume für ein Miteinander schaffen, statt ab- und auszugrenzen.
Katharina Cibulka, Künstlerin
Mit dem Fokus auf Machtpolitik hat die Debatte um Chancengleichheit eine neue Dimension erreicht. Es geht nicht mehr um ein Nice-to-have, sondern um nichts Weniger als unsere Lebensräume.
Karin Hartmann, Vorsitzende der Architektinnen Initiative NW
„SOLANGE ist ein interaktives und auf Dialog ausgerichtetes Kunstprojekt, das sensibilisieren und auf noch bestehende gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen will.
Unser Werkzeug ist ein ca. zwei- bis vierhundert Quadratmeter großes Kunstwerk – ein handbesticktes Staubschutznetz auf Baustellen. […] Ein Satz, der mit „Solange“ beginnt und mit „bin ich Feminist:in“ endet, wird mit pinkem Tüll im Kreuzstich großformatig auf Staubschutznetze gestickt und an Baugerüste montiert. Das Spannungsfeld entsteht aus der Dynamik zwischen traditionell weiblich konnotiertem Handwerk und Männer-dominierter Baustelle.
[…] SOLANGE steht für eine tolerante, weltoffene und faire Gesellschaft, in der sich alle Geschlechter auf Augenhöhe treffen und Gleichberechtigung selbstverständlich ist. Wir verstehen Feminismus nicht als ‚Frauensache‘ sondern als gesellschaftlich immanent wichtiges Thema, das alle angeht. Von Gleichberechtigung und einem Aufbrechen starrer Rollenklischees profitieren letztlich alle. […] .“
Das 33. SOLANGE-Netz wird an der Johanneskirche in Düsseldorf hängen.
Die Evangelische Johanneskirche ist ein denkmalgeschützter Backsteinbau mit bewegter Geschichte, Citykirche und Café, und ein Ort für Dialog und Wandel – gelegen am Martin-Luther-Platz, zwischen Hauptbahnhof und Altstadt.
Mit dem Kunstwerk soll ein Ort entstehen, der über den Sommer durch unterschiedliche Initiativen bespielt werden kann: Ein Ort des Austauschs und ein Treffpunkt, ein Ausgangspunkt für Spaziergänge oder öffentliche Veranstaltungen.
Die Zusammenarbeit mit der Evangelischen Johanneskirche als Standort unterstützt das Anliegen, angesichts des Wandels der politischen Landschaft über branchenspezifische Themen der Architektur hinaus eine Verbindung zu schließen und im Düsseldorfer Stadtraum ein Zeichen für Chancengleichheit zu setzen.
Foto Evangelische Johanneskirche Düsseldorf: Martina Chardin
Atmosphäre bommert . knoop . Architekten, Kathrine Aslaksen-Schürholz, Helga Daum-Göbel, Katja Domschky, Ulrike Haase-Mülleneisen, Karin Hartmann, Geske Houtrouw, Annette Landgraf, Kerstin Lüttgebauks, Hiltrud Lintel, Stephanie Schleffler, Christina Schlottbom, Katja Schotte, Anette Speiser, TOMAS Transformation of Material and Space, Jutta Vermeulen-Linden, Monika Weber
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