Internationales Planerinnen-Symposium YES, WE PLAN!

 „Heute schon eine Architektin gesehen?“ So stand es auf den vielen schwarzen Luftballons, die am 3. Februar im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt a.M. zu sehen waren. Die Antwort war ein lautes „Ja“, denn es hatten sich gut 200 Architektinnen und 5 Architekten aus ganz Deutschland zum Symposium „Yes, we plan“ getroffen. Eingeladen hatten die deutschen Planerinnen-Netzwerke anlässlich der viel beachteten Ausstellung „Frau Architekt“.

Sieben Architektinnen aus ganz Europa diskutierten mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen über die Situation von Architektinnen in ihrem jeweiligen Land und die Möglichkeiten, als Architektinnen (noch) stärker wahrgenommen zu werden:

 

 

  • Anne Dorthe Vestergaard, VEGA landskab, Aarhus, Dänemark
  • Béatrice Auxent, President d’Architectuelles Hauts-de-France, Frankreich
  • Olivia E. Schimek-Hickisch, Schimek ZT gmbh, Linz, Österreich
  • Veronika Selig, ery & schneider AG, Basel, Schweiz
  • Alexandra Hagen, White Arjitekter, Malmö, Schweden
  • Eva Álvarez, gomez+alvarez arquitects, València, Spanien
  • Elke Duda, Duda Architekten, Berlin, Deutschland

„More men named John run big companies than all women“ (Statistik aus den USA, 2015)

Besonders anregend war der internationale Erfahrungsaustausch. Hier zeigt sich, dass die Teilhabe von Architektinnen am Berufsleben mit der allgemeinen Situation berufstätiger Frauen zusammenhängt. Daher muss auch für uns die Forderung lauten, das berufliche Umfeld von (angestellten) Architekten und Architektinnen flexibler, familienfreundlicher und vielfältiger – kurz moderner – zu gestalten und die Akzeptanz dieser Modelle hinsichtlich der Karrierechancen zu fördern. Ein dickes Brett bei den bestehenden Strukturen und den Anforderungen im beruflichen Alltag. Mehr zu unserem berufspolitischen Engagement erfahrt Ihr hier.

 

 

„There is a special place in hell for women, who don’t help women.“ Alexandra Hagen

Die Durchsetzung – da waren sich alle Referentinnen einig – gelingt am besten zusammen, denn nur so bekommt sie Gewicht. Doch ein Netzwerk wie die architektinnen initiative hat noch weitere Vorteile: Besonders selbständige Planerinnen können sich austauschen und im Bedarfsfall gegenseitig – auch interdisziplinär – unterstützen. Doch auch für angestellte Architektinnen kann ein tragfähiges Netzwerk den beruflichen Erfolg unterstützen. Daher bieten wir unterschiedliche Plattformen zum Netzwerken an. Mehr dazu gibt es hier.

„You can have it all.“ Olivia E. Schimek-Hickisch

Besonders nachhaltig wirken auch die starken Ermutigungen, die die Schwedin Alexandra Hagen und die Österreicherin Olivia E. Schimek-Hickisch den Teilnehmern und Teilnehmerinnen mit auf dem Weg gegeben haben. Die Botschaft: „Kämpft selbstbewusst für die eigenen Forderungen. Ihr seid es wert.“ Ein wichtiges Instrument für ein positives berufliches Selbstbild von Frauen sind weibliche Vorbilder. Daher laden wir regelmäßig weibliche Referentinnen ein zu unserer Veranstaltungsreihe „Vorbilder im Gespräch“ ein. Letztes Jahr hatten wir die junge Architektin Christina Beaumont eingeladen. Hier könnt Ihr den Nachbericht lesen.

Das nächste internationale Netzwerktreffen findet im Juni 2019 anlässlich des Architektursommers in Hamburg statt.