Wohin verschwinden die jungen Architektinnen?

Seit fast 20 Jahren schließen mehr junge Frauen ein Architekturstudium ab als Männer. Doch noch immer sind sie an der Spitze von großen Büros, unter den Preisträger*innen und in der Berufspolitik unterrepräsentiert – zum Teil deutlich. Auch in der Landschaftsarchitektur sieht es nicht besser aus. Selbst in der Innenarchitektur, wo schon lange mehr Frauen als Männer studieren, werden Büros mit mehr als zwei Mitarbeitenden öfter von Männern als von Frauen geführt. (Quelle: Architektenstatistik der BAK)

Der Grund wird deutlich, wenn man sich die Architektenstatistik genauer anschaut: Wer arbeitet selbstständig? 76 % der Selbstständigen sind Männer – je größer das Büro desto mehr. Wer arbeitet Teilzeit? 44 % der weiblichen Angestellten arbeiten in Teilzeit. Außerdem auffällig: Bis zu einem Alter von 41 Jahren sind mehr Frauen als Männer als Angestellte im Architekturbüro beschäftigt. Danach nimmt der Frauenanteil rapide ab.

Frauen finden in den starren Strukturen, die auf überkommenen Rollenbildern beruhen, keinen Platz. Die gegenwärtige Arbeitskultur bedeuten für alle das Karriereaus, die sich nicht einfügen wollen oder können.

Wir setzen uns für individuellere und flexiblere Arbeitsstrukturen ein – beispielsweise indem wir für entsprechende Informationen durch die Kammer sorgen. Der 2013 auf unser Betreiben erschienen Leitfaden Arbeitszeitmodelle wird nach unserem Antrag in der letzten Vertreterversammlung momentan aktualisiert und erscheint hoffentlich in Kürze.