Am 22. Februar stieg in Hagen ein großes Fest: Es war Abschied und Auftakt zugleich. Abschied für die ersten 28 planM-Tandems und Auftakt für den neuen Jahrgang. Was vor zwei Jahren als ambitionierte Idee von unserer ehemaligen Vorsitzenden Katja Domschky und Natalie Bräuninger begann und mit der Unterstützung des Unternehmen JUNG Realität wurde, hat in den letzten Monaten den Werdegang der Teilnehmerinnen befeuert. planM – das erste Mentoringprogramm für Planerinnen in Deutschland.
Die Zeichen stehen auf „Machen“
Spricht man mit ehemaligen Mentorinnen und Mentees, fallen die Worte Mut und Machen besonders oft. Es ist die grundlegende Idee hinter planM junge Planerinnen beim Sprung in die Selbstständigkeit oder in eine Führungsposition zu begleiten. Durch den Austausch mit ihrer jeweiligen Mentorin profitieren sie von der Erfahrung und dem Wissen der Kollegin und können Werdegang zielgerichtet und erfolgreich gestalten.
Das dieser Austausch wirkt, zeigten die Berichte am ersten Tag des zweitägigen Events Ende Februar, das die Feier einrahmte. Es war alles dabei – von der beruflichen Neuorientierung über den nächsten Karriereschritt im bestehenden Arbeitsverhältnis bis zu kleinen Veränderungen, die bereits jetzt für mehr Klarheit sorgen und später Sprungbrett für die weitere Entwicklung sein können.
Netzwerk als Mehrwert
Ein Mehrwert für alle Teilnehmerinnen ist das Netzwerk, das durch den Aufbau des Mentoringprogramms entsteht. Zu Beginn, zum Bergfest und zum Abschluss kommt die gesamte Gruppe zu Workshops zusammen. Dabei werden sowohl Tipps zum erfolgreichen Mentoring vermittelt als auch an inhaltlichen Themen gearbeitet, beispielsweise aus dem Bereich der Führung und der Selbstständigkeit.
Auf diesen Workshops wird „generationsübergreifend“ gearbeitet, aber auch innerhalb der Gruppen. Der Kontakt zu den anderen Mentorinnen bzw. Mentees wird von allen als sehr wertvoll wahrgenommen.
Oft entsteht dabei eine besondere Stimmung, die auch in Hagen spürbar war. Die Feier wurde zum echten Netzwerk-Event. Die Luft im Raum schwirrte vor angeregten Gesprächen, freudigen Begrüßungen und herzlichen Kontaktaufnahmen.
Wichtige Erkenntnis: Viele Hürden sind systemisch
Bei aller Euphorie über die persönlichen Erfolge und die neuen Kontakte, setzte sich bei vielen Teilnehmerinnen die Erkenntnis durch: Einige meiner Herausforderungen betreffen nicht nur mich, sondern nahezu alle Frauen in meinem Beruf. Sie sind also nicht individuell, sondern ihre Ursachen liegen im System.
Sie liegen in der Arbeits- und Bürokultur, die Architektur nicht als Beruf, sondern als Berufung sieht – und den entsprechend kompromisslosen Einsatz fordert. Sie basieren auf dem Bild vieler, wie „der Architekt“ zu sein hat: männlich, weiß und mit schwarzem Rolli. Selbst wenn innerhalb der Büros inzwischen ein bunteres Bild vorherrscht, werden der Gesellschaft und (potenziellen) Geschäftsparnter*innen diese Stereotype gerne präsentiert – und die Leistung von Planerinnen damit unsichtbar gemacht.
Das Ziel von planM ist also nicht nur der persönliche Erfolg der Planerinnen, sondern die Vision, dass sich unsere Branche grundlegend verändert. Durch Architektinnen in führenden Rollen, die sichtbares Vorbild sind und ihren Einfluss nutzen, Dinge anders zu gestalten.
Wir wünschen allen ehemaligen Mentees von planM viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg, allen neuen wünschen wir ein inspirierendes Mentoring. Ein besonderes Dankeschön geht an die Mentorinnen, die ihre Mentees ehrenamtlich begleiten.
Bild: Katja Domschky