Als am 12. Oktober kurz vor 19 Uhr die 72. Vertreter*innenversammlung der Architektenkammer NRW zu Ende war, waren die 18 Teilnehmerinnen aus unserem Verband zwar erschöpft aber zufrieden. Wir konnten unsere zentralen Forderungen für mehr Gleichberechtigung in der Branche ebenso wie für nicht berufstätige Menschen und Absolvent*innen durchsetzen. Bei anderen Themen, die vor allem die Arbeit der Kammer betreffen, haben wir hier auf aus unserer Sicht problematische Entwicklungen hingewiesen.
Oktober ist im berufspoltischen Kalender der Monat der Vertreter*innenversammlung. In dem jährlich tagenden Gremium formulieren die unterschiedlichen Berufsverbände ihre Forderungen an und Aufgaben für die Architektenkammer. Die Anträge werden mit den Vertreter*innen aller Verbände diskutiert und dann darüber abgestimmt. Die ai nw entsendet 30 Vertreterinnen in die Versammlung. Sie haben unsere Anträge im Forum Berufspolitik und im Kolleginnengruppentreffen erarbeitet.
Equal Pay und andere dicke Bretter
Dieses Mal hat unser Verband sieben Anträge gestellt. Dabei ging es unter anderem um die Themen Equal Pay, um eine bessere Interessensvertretung der Architekturschaffenden in Richtung der Politik, um geringer Mitgliedsbeiträge für nichterwerbstätige Mitglieder sowie um die Nachwuchsgewinnung und die Planungssicherheit auf dem Weg zur Eintragung in die Kammer.
Bereits 2019 und 2021 haben wir Anträge gestellt, die die Kammer aufforderten, ihre Mitglieder für die gerechte Entlohnung der Arbeitnehmer*innen zu sensibilisieren und dabei zu unterstützen. Passiert ist dazu bisher … nichts. Nun haben wir einen erneuten Anlauf genommen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Wir bleiben dran und werden weiter dieses offensichtlich auch im Jahr 2025 dicke Brett bohren.
Alle Anträge, die sich mit der Arbeit der Kammer beschäftigten wurden hingegen abgelehnt – sowohl der Antrag für eine stärkere Lobbyarbeit als auch für eine bessere Unterstützung der ehrenamtlichen Ausschussarbeit durch die Geschäftsstelle ebenso wie der Antrag auf eine unabhängige Überprüfung des Haushalts.
Angenommen bzw. zur Prüfung an die Kammer weitergegeben wurde unser Antrag für eine Reduzierung der Mitgliedsbeiträge für nichterwerbstätige Mitglieder. Auch die Anregung für eine Veranstaltung zur Berufsorientierung wurde an den Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit weitergereicht. Dies war nicht nur aber vor allem den Landschaftsarchitektinnen in unserem Verband ein Anliegen, da diese Fachrichtung besonders vom Nachwuchsmangel betroffen ist. Einstimmig angenommen wurde unsere Forderung, dass die Kammer prüft, unter welchen Voraussetzungen Fortbildungen auch als Weiterbildung für Junior-Mitglieder und Absolvent*innen anerkannt werden können.
Am Abend vor der Vertreter*innenversammlung trifft sich unsere Kolleginnengruppe für die Vorbereitung.
Du möchtest auch berufspolitisch wirken? Dann schreibe an berufspolitik@ainw.de und komme zum nächsten Forum Berufspolitik am 14. November.