„Nach den jüngsten Wahlergebnissen sehe ich keine andere Option. Wir müssen uns allgemein mehr engagieren und Haltung zeigen. Für einen Wandel in der Gesellschaft, für Chancengleichheit und Teilhabe, für eine klima- und sozialgerechte Bauwende“ sagt Stephanie Schleffler, Mitglied der architektinnen initiative nw und Vorstandsmitglied der Architektenkammer NRW. Katja Domschky, viele Jahre Vorsitzende unseres Verbands und Vizepräsidentin der AKNW ergänzt: „Berufspolitik ist für mich die Möglichkeit Haltung zu zeigen und die eigene Meinung zu vertreten. Damit auch unsere Stimme gehört wird. Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels. Wer soll es machen? Wir! Damit der Wandel in unserem Sinn geschieht.“
Die ai nw und die Berufspolitik – eine Erfolgsgeschichte
Aus den oben genannten Gründen hat sich die architektinnen initiative nw bereits zehn Jahre nach ihrem ersten Treffen entschieden, als Berufsverband bei den Wahlen zur Vertreter*innenversammlung 2000 anzutreten. Aus dem Stand erhielten wir 8 Sitze! Dieses Ergebnis konnten wir kontinuierlich steigern. Seit 2010 ist Katja Domschky im Vorstand der AKNW vertreten, seit 2020 als eine von drei Vizepräsident*innen. Seit der Wahl 2020 sind wir drittstärkste Fraktion und mit 24 Hochbauarchitektinnen, 3 Landschafts- und 3 Innenarchitektinnen in der Vertreter*innenversammlung präsent. Mit Stephanie Schleffler zog ein zweites Mitglied der ai nw in den Vorstand der Kammer ein.
Unsere Themen bei der Vertreter*innenversammlung 2023
Die Vertreter*innenversammlung trifft sich einmal im Jahr und berät über die von den Verbänden eingereichten Anträge. Ende Oktober fand die diesjährige Vertreter*innenversammlung statt. Mit unseren Anträgen haben wir vier Themen eingebracht, für die wir als Verband unter anderem stehen:
Wir fordern den intensiven Einsatz der Kammer für den Bestandserhalt und gegen den Gebäuderückbau beispielsweise durch entsprechende Stellungnahmen in der Gesetzgebung sowie in der Kommunikation und über die Service-Angebote der Kammer. Ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit in unserer Branche.
Unserem Einsatz für einen zweiten Hochschulstandort für Landschaftsarchitektur haben wir mit einem Antrag Vehemenz verliehen und es zur Aufgabe der Kammer gemacht. Eine notwendige Maßnahme für den Berufsstand der Landschaftsarchitekt*innen in NRW.
Auf unseren Antrag hin soll das Baukammergesetzt so geändert werden, dass Eltern die Kosten für Kinderbetreuung während des ehrenamtlichen Engagements für die Kammer erstattet bekommen. Eine Hilfestellung vor allem für die jungen Kammermitglieder mit Kindern, die ihre Stimme einbringen wollen.
Wir fordern die Kammer auf, eine Angleichung der Beitragssätze für angestelle und selbstständig Planer*innen sowie eine Härtefallregelung zu prüfen. Die bisherige Regelung begründet sich in der Historie. Inzwischen profitieren alle Mitglieder in gleichem Umfang von der Kammer und gerade für Inhaber*innen von kleinen Büros kann der hohe Beitrag eine Belastung sein. Ein erster Schritt für faire Beiträge.
Wie kannst du aktiv werden?
Wir sind ein Verband mit verhältnismäßig wenigen aber sehr aktiven Mitgliedern. Mitmachen. Mitgestalten ist nicht nur unser Slogan, sondern gelebte Realität: In keinem anderen Verband ist es so leicht, direkt berufspolitisch Einfluss zu nehmen, wie in der ai nw. Wenn du als Planerin Lust hast, Dich für Themen wie Chancengleichheit, faire Bezahlung, diverse Arbeitskultur und Nachhaltigkeit einzusetzen, melde Dich bei uns.
Unsere gewählten Vertreterinnen in der Berufspolitik – wann gehörst Du dazu?