Am Dienstag, den 11.8. eröffnete die Ausstellung Frau Architekt im Haus der Architekten (sic) in Düsseldorf – eine Veranstaltung, die gleich aus mehreren Gründen denkwürdig war.
Bereits in der Vorbereitung konnten wir aktiv mitgestalten. Die Ausstellung, die bei ihrer ersten Station im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt vielbeachtet wurde, konnte von Frau Dr. Kleefisch-Jobst, Generalkuratorin des Museums für Baukultur NRW, nach Düsseldorf geholt und für NRW adaptiert werden. Eine Auswahl von 20 Architektinnen aus NRW ergänzt die Beispiele der historischen Fachfrauen. Die Auswahl traf ein Beirat, in dem auch wir vertreten waren. Natürlich steigerte es unsere Vorfreude auf die Eröffnung, aktiv daran beteiligt gewesen zu sein, die tolle Leistung von Architektinnen in NRW sichtbar zu machen.
Haus der Architektinnen
Die erste Eyecatcher und Denkanstoß erwartete die Besucher*innen bereits am Eingang: Mit Kabelbinder und Pappe wurde aus dem „Haus der Architekten“ das „Haus der Architektinnen“. Die Intervention weißt auf einen Missstand hin, den wir bereits bei der Eröffnung des Gebäudes 2003 lösen wollten. Damals wurden wir belächelt.
Chancengleichheit als Hausaufgabe
In seiner Eröffnungsrede sagt der Kammerpräsident Ernst Uhing nun: „Uns ist bewusst, dass wir – die AKNW – weiter unsere Hausaufgaben machen müssen.“ Leider konnte der Herr Uhing in der anschließenden Diskussion nur wenig Konkretes benennen.
Wir helfen gerne nach: In der letzten Vertreterversammlung haben wir mit zwei Anträgen, die Themen flexible Arbeitsmodelle und eine gerechte Bezahlung ins Hausaufgabenbuch geschrieben. Hier geht es zur „Hausaufgabenkontrolle“.
Zum Glück war auf die anwesenden Architektinnen Verlass. Sie forderten Herrn Uhing auf, die provisorische Namensänderung mit Plastik und Kabelbinder möglichst schnell durch einen hochwertigen Edelstahlschriftzug „Haus der Architektinnen und Architekten“ zu ersetzen.
Und natürlich darf die abwechslungsreiche und inspirierende Ausstellung nicht unerwähnt bleiben. Jede Architektin präsentiert sich mit einem Werk. Die gezeigten Objekte und Präsentationen sind so vielseitig und individuell, wie die Schöpferinnen. Unbedingt sehenswert!